Das Steinbeet: richtig planen und anlegen

Dekorativ und modern: Steinbeete sind bei Gartenbesitzern immer beliebter. Wir verraten, worauf es bei der Planung und Gestaltung ankommt.

Ob im Vorgarten oder als angelegtes Kiesbeet: Steinbeete wirken sauber und gepflegt. Wir zeigen Ihnen anhand unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie ein Steinbeet richtig anlegen, welche Pflanzen sich hierfür eignen und versorgen Sie mit praktischen Tipps rund um Planung, Gestaltung und Pflege.

Steinbeet und Steingarten – wo ist der Unterschied?

Oft werden die unterschiedlichen Begriffe synonym zueinander verwendet, dies ist aber nicht korrekt: Bei einem Steinbeet handelt es sich um die Abdeckung einer reduziert bepflanzten Gartenfläche mit Kies, Schotter und anderen Steinen.

Unter der Steinschüttung wird oftmals ein sogenanntes Wurzelvlies verlegt, das Unkraut daran hindert, die Oberfläche zu durchbrechen.

Ein Steingarten dagegen ist eine Ansammlung von Steinen, Sand, Kies und Geröll auf einem sehr mageren Boden. In einem Steingarten gedeihen nur trockenheitsverträgliche Gebirgspflanzen, die an karge Verhältnisse gewöhnt sind.

Steinbeet versus Schottergarten: Was ist verboten?

In den letzten Jahren hat sich die Begrifflichkeit des sogenannten Schottergartens etabliert, der in der Öffentlichkeit zum Teil für Aufsehen sorgte. Ein Schottergarten ist – ähnlich wie ein Steinbeet – eine Gartenfläche, die überwiegend aus Steinen, Kies oder Schotter besteht.

Eine gesetzlich geltende Definition von Schottergärten gibt es jedoch nicht. Pflanzen werden entweder nur in geringer Zahl eingesetzt oder vollständig weggelassen. Das hat negative Folgen für unsere Artenvielfalt und das Klima: Insekten und Kleintiere haben in Schottergärten Schwierigkeiten,

Nahrung oder geeignete Verstecke zu finden. Dabei sind laut NABU gerade Vorgärten und kleinere Grünflächen wichtige ökologische Trittsteine für Insekten und Vögel. Da sich Schotter im Sommer stärker erwärmt als grüne Gärten und sich die Luft auch nachts nicht mehr abkühlt, verschlechtern Schottergärten auch das Mikroklima in der Stadt.

Aus diesem Grund sind Schottergärten in vielen Teilen Deutschlands unzulässig, jedoch ist die Rechtslage hier sehr uneinheitlich: Während einzelne Bundesländer wie Baden-Württemberg oder Sachsen-Anhalt entsprechende Verbote in die Wege geleitet haben, gelten in den meisten anderen Bundesländern die Auflagen der Landesbauordnungen. In vielen Fällen ist über diese allerdings nur geregelt, dass Gemeinden,

Kommunen oder Bezirke Verbote selbst erlassen können. Wer einen Steingarten oder großflächige Steinbeete anlegen möchte, sollte sich deshalb im Zweifel an die zuständige Baufaufsichtsbehörde wenden, um sich über die geltenden Vorschriften der Stadt bzw. Gemeinde zu informieren.

Das Steinbeet – Vor- und Nachteile im Überblick

Bevor Sie sich für ein Steinbeet entscheiden, sollten Sie die Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen.

Vorteile

  • Steinbeete sind sowohl auf trockenen als auch auf feuchten Böden realisierbar
  • Durch die Verwendung eines Wurzelvlies’ wird das Wuchern von Unkraut weitestgehend verhindert
  • Es besteht nur ein geringer Zeitaufwand für die Pflanzenpflege
  • Seine moderne Optik passt zu vielen Gartenstilen

Nachteile

  • Auch ein Steinbeet ist pflegebedürftig: Die Stein-Schüttung muss regelmäßig von Laub, Schmutz und gegebenenfalls Algen befreit werden, um seine klare und gepflegte Optik aufrecht zu erhalten. Nach spätestens zehn Jahren muss das Kiesbeet vollständig erneuert werden
  • Das Vlies versiegelt den Boden und verhindert biologisches Leben in der Erde
  • Größer angelegte Steinbeete sollten von der zuständigen Baufaufsichtsbehörde genehmigt werden
  • Steinbeete, die vorwiegend aus Steinen bestehen und nur spärlich oder gar nicht bepflanzt sind, schaden der Umwelt und der Artenvielfalt

Ein Steinbeet anlegen – Planung und Gartengestaltung

Ein Steinbeet sollte sich immer in das Gesamtbild Ihres Gartens bzw. Vorgartens einfügen. Orientieren Sie sich deshalb bei der Form und Größe Ihres Kiesbeetes an der übrigen Gartengestaltung:

  • Ein mediterraner Garten lebt von farbenfrohen, blühenden Kräutern und mediterranen Pflanzen, sowie abgerundeten Formen.
  • In einem asiatischen Garen dominieren klare, geometrische Formen und wenige, mit Bedacht gewählte japanische Pflanzen.
  • Alpin gestaltete Gärten (z. B. klassische Steingärten oder Kräutergärten) wirken aufgrund der robusten Pflanzen-Auswahl und der unterschiedlichen Steingrößen und -formen besonders harmonisch und natürlich
  • In englischen Gärten sind gerade verlaufende Beete in rechtwinkliger Form und mit einheitlichen Blumenfarben typisch.

Beginnen Sie mit dem Ausmessen der gewünschten Beet-Fläche und skizzieren Sie sie grob auf einem Blatt Papier. Da angelegte Kiesbeete einen sehr nährstoffarmen Boden haben und oft direkt in der Sonne liegen, sollten Sie sich bei der Auswahl der Pflanzen und Gehölze auf Arten beschränken, die zu diesem Standort und den vorliegenden Bodenbedingungen passen.

Zeichnen Sie genau ein, wo Sie welche Pflanzen anlegen wollen und kombinieren Sie verschiedene Wuchshöhen. Tipp: Planen Sie auch die Einfassung Ihres Steinbeetes (z. B. aus größeren Steinen, als niedrige Hecke oder von Kräutern eingefasst) und überlegen Sie sich, welche Steine Sie einsetzen möchten.

Ein Steinbeet richtig anlegen – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Mit dieser Anleitung in sieben Schritten erklären wir Ihnen, worauf Sie beim Anlegen des Steinbeetes achten müssen. Neben Kies, Schotter, Steinen und Pflanzen sollten Sie sich auch eine Harke, einen Spaten, Unkrautvlies, Mulch, Pflöcke, Mauerschnur und ggf. zusätzlich Sand und Kompost zurechtlegen. Sie haben alle Materialien parat? Dann kann es losgehen!

Schritt 1: Kiesbeet ausmessen

Messen Sie die Fläche für Ihr Steinbeet aus und schlagen Sie entlang der geplanten Grenzen kleine Pflöcke in den Boden. Diese verbinden Sie mit einer Mauerschnur.

Schritt 2: Den Boden ausheben und vorbereiten

Heben Sie den Boden innerhalb dieser Fläche ca. 30 bis 40 cm tief aus und entfernen Sie altes Wurzelwerk und Unkraut. Der Boden sollte gut durchlässig und nährstoffreich sein: Mischen Sie hierfür die ausgehobene Erde im Verhältnis 1:1 mit grobem Schotter und verteilen ihn wieder ca. 20 cm hoch auf der Fläche.

Auch etwas Kompost kann punktuell beigemischt werden. Ist der Boden bereits kiesig und sandig, müssen Sie der Erde keinen Schotter mehr beimischen. Ein gründliches Umgraben des Bodens reicht in diesem Fall völlig aus.

Schritt 3: Pflanzlöcher ausheben

Sie vereinfachen sich die Bepflanzung des Kiesbeetes, indem Sie bereits vor dem Verlegen von Unkrautvlies die Löcher für die einzelnen Pflanzen ausheben. Die Pflanzlöcher sollten mindestens doppelt so groß sein, wie die Wurzelballen der jeweiligen Pflanzen. Praktischer Nebeneffekt: Dadurch können Sie die individuellen Bodenbedingungen jeder Pflanze berücksichtigen und die Erde punktuell aufarbeiten.

Schritt 4: Unkrautvlies platzieren

Decken Sie die gesamte Fläche mit Unkrautflies ab und nehmen Sie Kreuzschnitte an den Stellen vor, an denen die Pflanzen später eingepflanzt werden sollen. Sie können entweder mehrere Bahnen aus Vlies mit bis zu einem Meter Breite oder das Vlies am Stück auslegen.

Schritt 5: Beeteinfassung anlegen

Als nächstes setzen Sie die Beetumrandung, um der Kies- oder Schotterschicht die nötige Stabilität zu verleihen und die ursprüngliche Form des Kiesbeetes zu bewahren. Die Beeteinfassung kann aus größeren Steinen bestehen, eine niedrige Hecke bilden oder mit Kräutern gesetzt werden. Auch Gehwege oder Beete mit unterschiedlichen Kiesfüllungen sollten jeweils mit einer Umrandung gesetzt werden.

Schritt 6: Pflanzen einsetzen

Tauchen Sie die einzelnen Pflanzen mit den Wurzelballen in einen Eimer mit Wasser, damit sich die Erde vollsaugt. Anschließend können Sie die Pflanzen in die Erdlöcher einpflanzen und rundherum mit ein paar Zentimetern Mulch abdecken.

Schritt 7: Kies verteilen

Verteilen Sie den Kies mit einer Schaufel mehrere Zentimeter dick auf dem gesamten Steinbeet. Den direkten Bereich um die Pflanzen lassen Sie dabei aus. Je nach Körnungsgrad können Sie den Kies anschließend mit einem Rechen oder Brett großflächig glätten.

Das Steinbeet pflegen

Damit Sie lange Freude an Ihrem Steinbeet haben, sollten Sie die Steine und den Kies regelmäßig von Blättern, Blüten, Fruchtständen und Schmutz befreien. Nur so können Sie verhindern, dass Laub verrottet und Unkraut sprießen kann.

Hierbei gilt: Je üppiger Ihr Beet bepflanzt ist, desto höher ist der Pflegeaufwand. Entfernen Sie das Laub regelmäßig und möglichst bevor es nass wird, da die Pflege sonst mühsamer wird und sich Blätter schlechter von Steinen lösen lassen.

Liegt das Steinbeet in einem schattigen Vorgarten oder unter einem großen Baum, können Algen ein Problem werden. Durch die Schattenlage trocknen Steine und Kies langsamer ab und neigen zu verstärkter Algenbildung. Um dies zu vermeiden, hilft es, das Kiesbeet ab und zu (im Herbst und Winter auch öfter) mit einer Hake zu bearbeiten und den Kies dadurch neu zu verteilen.

Steine, Kies, Schotter – was ist bei der Auswahl zu beachten?

Für die Gestaltung Ihres Steinbeetes können Sie zwischen einer Vielzahl an Steinen, sowie Schüttgütern aus Kies, Schotter und Splitt wählen. Klassische Gesteinsarten sind zum Beispiel Basalt, Granit, Kalkstein, Minensplitt, Schiefer, Sandstein und Quarzit.

Die Kombination aus unterschiedlichen Steinen mit verschiedenen Korngrößen und Farben sorgt für ein dynamisches Gesamtbild. Aber Achtung: Zu viel Material-Mix verwirrt das Auge. Beschränken Sie sich lieber auf wenige unterschiedliche Materialien, die sich optisch in das direkte Umfeld (Hausfassade, Terrassen- und Wegmaterial) einfügen.

Während kantige Steine und Splitt sich besser für trittfeste Oberflächen wie Einfahrten und Wege eignen, ist runder, leicht geschliffener Kies dekorativer und verleiht dem Beet ein weicheres Aussehen.

Durch unterschiedlich farbige Steine können Sie in Ihrem Steinbeet Akzente setzen: Eine Kombination aus Kies und Steinen in erdigen, warmen Farbtönen unterstreicht beispielsweise einen mediterran angelegten Garten und wirkt harmonischer, während starke Kontraste durch Weiß, Schwarz und Grautöne an japanisch inspirierte Gärten erinnern.

Sie errechnen die benötigte Stein- bzw. Kiesmenge, indem Sie die Maße des Kiesbeetes mit der Höhe und dem Gewicht der Schüttung multiplizieren: Länge x Breite x Schütthöhe x Schüttgewicht. Beachten sie hierbei, dass die richtige Schütthöhe mindestens das Doppelte der Korngröße betragen sollte, damit der Untergrund blickdicht mit Kies abgedeckt ist.

So sollte die Schütthöhe bei einer Körnung von 12 mm beispielsweise mindestens 24 mm betragen. Tipp: Sie können sich die benötigte Menge auch mithilfe des Kiesrechners von Hornbach ausrechnen lassen.

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