Ein eigener Garten ist der perfekte Rückzugsort vom stressigen Alltag. Wie Sie mit geringem oder mittlerem Kostenaufwand einen Garten zum Wohlfühlen gestalten können und was es bei der Gartenplanung zu beachten gibt.
Planung: einen Garten kostengünstig gestalten
Das Eigenheim ist gerade finanziert, der Umzug abgeschlossen – und der Garten? Der liegt erstmal brach. Nicht selten bleibt für die Gartengestaltung zu Anfang kein Geld mehr übrig.
Dabei lässt sich auch mit einem kleinen Budget schon viel auf den Weg bringen. Investieren Sie unbedingt etwas Zeit in die Planungsphase. So können Sie verschiedene Materialien (z.B. für Gartenwege, Zäune) vergleichen, bestimmte Areale oder Vorhaben priorisieren und die entstehenden Kosten kalkulieren.
Die wichtigsten Schritte für eine gelungene Gartenplanung sind deshalb:
- Zeichnen Sie eine Grundskizze für Ihren Garten Vergessen Sie dabei nicht, die Maße des Grundstücks und des Hauses einzutragen. Anschließend überlegen Sie, wo einzelne Blumenbeete platziert oder Gartenwege gesetzt werden sollen. Nutzen Sie hierfür am besten einen kostenlosen Gartenplaner.
- Prüfen Sie Ihr Wunschvorhaben Gehen Sie jeden einzelnen Gartenbereich durch und prüfen Sie, welche Elemente und Baumaterialien hierfür benötigt werden. Gibt es kostengünstige Alternativen? Welche Areale können notfalls noch etwas warten? Lässt sich hierfür schon mal ein Beet oder eine Hecke anlegen?
Auswahl der Pflanzen Lassen Sie die Zeit für sich arbeiten:Setzen Sie kleine Bäume oder junge Sträucher (z.B. Hainbuchen- oder Rotbuchen-Sämlinge, Forsythien, Duftjasmin) für die grobe Struktur. Diese sind deutlich günstiger als ausgewachsene Exemplare und werden mit jedem Jahr größer und üppiger.
Für den restlichen Garten gilt: Beschränken Sie sich in einem Beet auf wenige Pflanzenarten, die zum Standort passen und wiederholen Sie diese Auswahl an mehreren Stellen.
Tipp: Sie verfügen über eine riesige Gartenfläche? Dann können Sie sich bei der Gartengestaltung auch erstmal auf eine überschaubare Fläche (z. B. den Vorgarten) konzentrieren, die Sie herrichten möchten. Der restliche Garten wird zwar schon in der Planung mitgedacht, die Gestaltung selbst folgt dann nach und nach.
Saatgut verwenden und selbst aussäen
Wer seine Blumen selbst aussät, kann viel Geld sparen. Die Auswahl an Saatgut im Gartenfachhandel ist riesig. Zudem gibt es viele Sorten, die nicht aufwendig auf der eigenen Fensterbank großgezogen werden müssen, sondern direkt im Frühjahr ausgebracht werden können: Darunter fallen Wildblumenmischungen für größere Flächen oder zuverlässige Blumensorten wie Zinnien, Schmuckkörbchen, Staudenwicken oder Stockrosen.
Sommerblumen können Sie bis Mitte Mai erfolgreich aussäen. Hierfür passen Sie am besten eine kleine Regenperiode ab. Bei großen Flächen lohnt sich ein Vlies, das zuerst auf der Erde ausgebreitet wird, um die Feuchtigkeit länger im Boden zu behalten. So keimt die Saat schnell und zuverlässig.
Pflanzen-Tauschmärkte besuchen
Eine weitere Möglichkeit, günstig an Pflanzen für Ihren Garten zu gelangen, sind sogenannte Pflanzen-Tauschmärkte. In vielen Gemeinden finden regelmäßig (meist zweimal im Jahr) Tauschbörsen statt, bei denen Hobbygärtner Saatgut, Jungpflanzen oder Ableger von Stauden tauschen oder für wenig Geld erstehen können.
Vorhandene Stauden durch Teilung vermehren
Mehrjährige Stauden eignen sich hervorragend für eine kostengünstige Gartengestaltung, denn sie sind anspruchslos, ausdauernd, winterhart und können je nach Sorte sehr groß werden. Besonders günstig sind Stauden wie Oregano, Johanniskraut oder Frauenmantel, sowie Schafgarbe und Zierlauch-Arten.
Durch ihren Hang zur Vervielfältigung reichen wenige Exemplare aus, um den gesamten Garten damit auszufüllen. Im Frühling ist die beste Zeit, um Ihre Stauden zu teilen. Dies gelingt am einfachsten mit einem Spaten: Stechen Sie also mit dem Spaten oder einer Grabegabel ein Stück einer breit gewordenen, gesunden Staude ab und pflanzen Sie es an anderer Stelle wieder ein. Tipp: Jedes Teilstück sollte mindestens einen gesunden, kräftigen Spross enthalten. Sie werden sich nach dem Teilen in der Regel so gut entwickeln, dass sie noch im selben Jahr blühen.
Gartenwege günstig gestalten
Gartenflächen, die gepflastert werden sollen, sind ein großer Kostenfaktor und selten zwingend nötig. Brauchen Sie eine vollständig gepflasterte Fläche im Garten oder reichen auch kleinere Areale, z.B. für Zufahrten oder vereinzelte Trittplatten zum Gartenhaus? Kies,
Splitt und Mulch (Holzhäcksel) sind preiswerte Alternativen für die Gestaltung von wasserdurchlässigen Gartenwegen. Tipp: Mulch hält sich länger frisch, wenn Sie darunter ein Unkrautvlies verlegen – letzteres verhindert auch das Wuchern von ungewünschtem Grün in Kieswegen.
Gartenzaun aus Weidenruten selber machen
Je aufwendiger verarbeitet, desto teurer ist er: der Gartenzaun. Aber: Es muss keine schmiedeeiserne Einzäunung her – mit Weidengeflecht haben Sie ein Material zur Hand, das Sie vielerorts sehr günstig beziehen und einfach nutzen können. Hierfür benötigen Sie neben biegsamen Weidenruten Holzpfeile, einen Hammer und eine Gartenschere. Und so flechten Sie Ihren eigenen Zaun aus Weidenruten:
- Entfernen Sie Verzweigungen an den Weidenruten.
- Rammen Sie die Holzpfähle mit dem spitzen Ende im gleichen Abstand zueinander in die Erde.
- Flechten Sie die Weidenruten um die Holzpfähle herum (immer abwechselnd vor und hinter den Pfählen entlang) und schieben sie zwischendurch fest zusammen.
- Schneiden Sie überstehende Enden ab.
Hecken selber ziehen
Eine Hecke aus Spiersträuchern oder anderen Blütensträuchern kostet Sie für den Garten fast nichts, wenn Sie sie aus Stecklingen ziehen. Alternativ können Sie auf Jungpflanzen vom lokalen Gärtner zurückgreifen. Hain- und Rotbuchen bis zu 80 Zentimetern Größe oder Eiben im Topf gibt es schon ab 2 Euro pro Stück.
Wer mit einer Buchseinfassung liebäugelt, kann diese ab Ende Juni aus unbewurzelten Stecklingen setzen. Der Steckling sollte etwa eine Länge von 10 Zentimetern haben, und von Blüten und Blättern befreit werden. Anschließend können Sie die Stecklinge direkt in die feuchte Erde setzen. Tipp: Über Stecklinge lassen sich auch viele weitere Pflanzen wie Hortensien, Lavendel, Flieder, Funkien, Pelargonien oder Buchsbaum vermehren.