So geht es nicht weiter. Dieser Gedanke treibt viele um, seit der Klimawandel spürbar geworden ist. Doch kann der Einzelne überhaupt etwas tun, um sein Leben nachhaltiger zu gestalten? Tatsächlich kann jeder eine ganze Menge bewirken – sowohl im eigenen Haushalt als auf Reisen, mit neuen nachhaltigen Produkten und natürlich auch mit der Wahl der Energieversorgung. In diesem Beitrag finden Sie viele Tipps und Links für einen nachhaltigeren Lebensstil.
Der Weg zum nachhaltigen Lebensstil
Nachhaltigkeit ist das Stichwort unserer Zeit. Sie ist nicht nur ein Trend, der bald wieder vorbei sein wird. Sondern eine grundlegende Änderung in der Denkweise von immer mehr Menschen, die es notwendig und sinnvoll finden, möglichst nachhaltig zu leben. 2016 konnte sich ein Drittel der Personen in Deutschland vorstellen, sich aktiv am Umwelt- und Naturschutz zu beteiligen. 2018 war es bereits jeder Zweite.
Nachhaltigkeit ist das „Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann“. So definiert der Duden den Begriff. Das klingt zunächst mal nach einer riesigen Herausforderung. Aber kein Grund, abzuwinken und aufzugeben.
Denn auch kleine Schritte, die jeder machen kann, führen zum Ziel – und das, ohne groß auf den gewohnten Lebensstil zu verzichten. Die Tipps zum nachhaltigen Leben funktionieren im Haushalt beim Kochen, Waschen oder Heizen, aber auch beim Surfen im Internet. Und sie sind nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für den Geldbeutel.
Mehr Nachhaltigkeit durch richtige Haushaltsführung
Schon beim Hausbau, bei der Renovierung oder Restaurierung spielt das Energiesparen eine Hauptrolle. Wie wichtig es ist, zeigen Zahlen des Bundesumweltamtes: Die privaten Haushalte benötigen gut ein Viertel des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland. Zwei Drittel davon werden zum Heizen verwendet.
Ab 2021 müssen laut EU-Vorgabe Neubauten als „Nahe-Null-Energiehäuser“ gebaut werden. Bis 2050 soll fast der gesamte Gebäudebestand in Deutschland energieneutral sein.
Achtsamer Umgang mit Energie
Beim Thema Energieeffizienz gibt es darüber hinaus viele kleine Schritte, die zählen und leicht umzusetzen sind, um achtsam mit Wasser, Strom und Wärme umzugehen. Nachhaltigkeit lässt sich so einfach in den Alltag integrieren:
- Das Licht ausschalten, wenn niemand im Raum ist – schaltet man beim Betreten eines Raums ein Licht ein, kann das Licht im anderen Raum ausgeschaltet werden
- LED-Lampen nutzen
- Wasch- und Spülmaschinen sollten nur laufen, wenn sie gut gefüllt sind, und dann mit einer möglichst niedrigen Temperatur – oder im Energiesparmodus, den neuere Geräte anbieten
- auf Stand-by-Funktionen verzichten.
Was steckt hinter der Energieeffizienz bei Geräten?
Die Anschaffung energieeffizienter und langlebiger Elektrogeräte rechnet sich. Mögliche Mehrkosten spielt die geringere Stromrechnung wieder rein. Allerdings kann die Klassifizierung der Geräte verwirrend sein – auf vielen kleben verlockende Energieeffizienzklassen wie A+ oder A+++.
Der Grund dafür ist, dass Geschirrspüler, Waschmaschinen, Wäschetrockner oder Kühlschränke immer energiesparender werden und über die alte Einteilung zur Energieeffizienz hinauswachsen.
Nachhaltig Kochen
Das Kochen verbraucht etwa fünf Prozent der Energie eines Haushalts. Auch da gibt es etliche Spartipps. Etwa einen Topf oder eine Pfanne entsprechend der Größe des Kochfeldes verwenden, um nicht unnötig Hitze zu verschwenden.
Darüber hinaus den Deckel auf dem Topf lassen, damit auch die Energie drinbleibt, oder die Herdplatte frühzeitig abschalten und die Restwärme nutzen. Die weit verbreiteten Glaskeramikkochfelder etwa speichern Restwärme für 35 Minuten.
Richtig Heizen und Lüften
Der höchste Anteil am Energieverbrauch eines Haushalts entfällt aufs Heizen. Unabhängig vom Energieträger gibt es auch dabei ein paar einfache Regeln, um zu sparen. Zum Beispiel durch das richtige Lüften. Die Faustregel lautet: Zweimal am Tag zehn Minuten mit weit geöffneten Fenstern.
Und dabei die Heizung runterdrehen. Wer stattdessen die Fenster nur kippt und länger offenlässt, lässt die Wände auskühlen und riskiert dadurch Schimmelbildung. Mehr Tipps zum richtigen Heizen finden Sie in unserem Beitrag zum energiesparenden Heizen.
Umweltfreundlich Reisen
Auch jenseits der eigenen vier Wände lohnt es sich, das eigene Handeln umweltfreundlicher zu gestalten. Immer mehr Menschen setzen auf Carsharing statt auf das eigene Auto. Und immer mehr Anbieter haben Elektroautos in ihrem Fuhrpark. Welche das sind und welche Modelle dort verfügbar sind, weiß der ADAC.
Für mehr Nachhaltigkeit im Alltag ist es noch besser, öffentliche Verkehrsmittel zu nehmen. Und wenn es dabei unbedingt das Flugzeug sein muss: Viele Reisedienstleister bieten die Option zur CO2-Kompensation an. Dabei geht es darum, den eigenen Mehrverbrauch durch eine Zahlung auszugleichen.
Das Geld kommt beispielsweise Umweltorganisationen zugute, die dafür Bäume pflanzen. Manche Airlines versprechen auch, dafür in teuren, aber umweltfreundlicheren Treibstoff zu investieren.
Die neuesten Nachhaltigkeits-Trends im Blick
Das grüne Bewusstsein ist längst auch im Handel angekommen. So kommen neue Produkte auf den Markt, die es jedem einfacher machen, seinen Alltag nachhaltig zu gestalten. Dazu zählen etwa Haushaltsartikel, die nicht aus Plastik bestehen, gereinigt und wiederverwendet werden können.
Zum Beispiel Strohhalme aus Holz oder Glas, Zahnbürsten aus Holz, abwaschbare Wattestäbchen ohne Plastik oder ein Frischhaltefolien-Ersatz aus einem Wachstuch, den man sogar selbst herstellen kann.
Selbst bei E-Mails gibt es alternative, grüne Mailanbieter. Sie betreiben ihre Server mit Strom aus erneuerbaren Energien und sind – ein angenehmer Nebeneffekt – werbefrei. Anbieter wie Posteo erheben in der Regel eine Gebühr von einem Euro im Monat. Ebenso gibt es Suchmaschinen, die mit Strom aus erneuerbaren Energien arbeiten, wie zum Beispiel Ecosia.
Auch die Energie selbst entscheidet über Nachhaltigkeit im Alltag
Untrennbar mit einem nachhaltigen Lebensstil ist Strom aus erneuerbaren Energien verbunden. Solar- und Windenergie sind unendlich verfügbar, anders als Kohle, Erdöl oder Erdgas. Und sie verursachen keinerlei Emissionen.
Wer sich für Strom aus erneuerbaren Energien entscheidet, kann sich darauf verlassen, solchen auch zu bekommen: Herkunftsnachweise machen die Quellen transparent.