Auch ohne chemische Reiniger ist es möglich, die Küche zu putzen. Wir verraten Hausmittel und Tricks, die für eine umweltfreundliche und hygienische Reinigung sorgen.
Besonders in der Küche kommt es auf die Hygiene an. Schnell sammeln sich Keime im Herd oder der Spüle, die sich gerade bei heißen Außentemperaturen rasch vermehren können. Die meisten Haushaltsreiniger für die Küche sind jedoch nicht besonders umweltfreundlich und reich an scharfen Chemikalien.
Dabei gibt es viele Mittel natürlichen Ursprungs, um Küchenzeile, Spüle oder den Backofen reinigen zu können, die ebenso stark wirken wie die künstliche Chemiekeule. Zu den häufigsten Verunreinigungen rund um den Herd zählen Fett und andere organische Bestandteile. Überall dort, wo Wasser in der Küche verwendet wird, kann es außerdem zu unschönen Kalkablagerungen kommen.
Was hilft gegen Kalk in der Küche, ohne die Umwelt zu schädigen?
Haushaltsreiniger, die Kalk anlösen können, beruhen zumeist auf Säurebasis. Essig ist dabei ein wirksames Mittel aus der Natur, mit dem sich Kalk zuverlässig lösen lässt. Essig-Essenz besitzt dabei einen hohen Säureanteil von 25 % und mehr. Dieser hoch konzentrierte Küchenessig lässt sich auch verdünnt sehr gut zum Küche-Putzen verwenden.
Im Vergleich dazu besitzt Speiseessig lediglich einen Säuregehalt zwischen 3 – 5 %. Essigreiniger werden meistens durch chemische Prozesse hergestellt, kommen in der Natur aber als Abfallprodukt in der holzverarbeitenden Industrie vor.
Ebenso wie Essig wirken auch Küchenreiniger mit Zitronensäure hervorragend gegen Kalk und Schmutz. Selbst Bakterien und Viren können unter Säureeinwirkung nicht lange überleben. Wer eine frische Zitronenscheibe in die Spülmaschine gibt, sorgt auf eine besonders umweltverträgliche Weise für mehr Frische und weniger Keimbelastung beim Spülen.
Wie lassen sich Fette am besten entfernen?
Für einfache Fettreste nach dem Kochen und Backen reicht ein herkömmliches Spülmittel meistens aus. Nach dem deftigen Festtagsbraten kann es unter der Hitzeeinwirkung im Backofen aber dazu kommen, dass Fettreste einbrennen und sich dann nicht so einfach wegwischen lassen. Anstatt eingebranntem Fett mit chemischen Putzmitteln zu Leibe zu rücken, kann einfach etwas Backpulver ins Putzwasser gegeben werden.
In Backpulver ist Natron enthalten, welches es auch einzeln günstig im Supermarkt eingekauft werden kann. Für die gründliche Fettentfernung kann ein Topfschwamm aus Edelstahlwolle verwendet werden.
Diese Art der Fettentfernung eignet sich jedoch für den Backofen, das Ceranfeld des Herds aus Glas darf auf keinen Fall mit Stahlwolle gereinigt werden. Dann bilden sich nämlich unschöne Kratzer, die sich nicht mehr entfernen lassen.
So wird der Herd nach dem Kochen wieder schön sauber
Auch in der besten Küche kann einmal etwas überkochen und dann schnell einbrennen. Anstatt sich nun ewig lange die Mühe zu machen, eingebrannte Speisereste vom Ceranfeld zu schrubben, lässt sich einfach ein Metallschaber verwenden. Diese Kochfeldschaber sind mit Klingen ausgestattet, welche fest in einen handlichen Griff aus Metall oder Kunststoff geschraubt werden.
Metall besitzt keine so große Härte wie Glas und kann es daher bei richtiger Anwendung dieses nützlichen Küchenhelfers nicht kaputtgehen. Wird die Klinge aber seitlich über das Ceranfeld bewegt, kann es zu Einkerbungen kommen wie beim Verwenden von Edelstahlwolle. Diese Art der Herdreinigung ist besonders umweltfreundlich, denn außer etwas Wasser werden keinerlei Putzmittel benötigt.
So wird der Küchenboden wieder blitzblank
In der Küche benötigt der Fußboden eine intensivere Reinigung als die Böden der übrigen Wohnräume. Anstatt sich aber eine Sammlung der verschiedensten Putzmittel teuer anzuschaffen, reichen auch für den Küchenfußboden Reiniger aus der Natur absolut aus. Wer beim Bodenwischen gegen Bakterien und Viren vorgehen möchte, gibt einfach einen Spritzer hoch konzentrierten Essig ins Putzwasser.
Aber Achtung: Essig und Seifenlösung heben sich gegenseitig von der Wirkung her auf. Daher sollte entweder nur mit einer basischen oder einer sauren Lösung geputzt werden. Dasselbe gilt übrigens auch fürs Wäschewaschen, wo ein Spritzer herkömmlicher Essig im Spülgang ebenfalls für wochenlange Frische sorgen kann.
Essig besitzt jedoch keine große Fettlösekraft, auch warmes Putzwasser löst zu Boden getropfte fettige Schmutzränder nicht ausreichend an.
Wäsche in der Maschine vergessen? Ein Spritzer Essig wirkt wahre Wunder!
Wer kennt das nicht: Die Waschmaschine läuft in der Küche noch bis spät in die Nacht. Am nächsten Morgen riecht die frisch gewaschene Wäsche dann aber schon muffig. Dieser Geruch geht auch beim Trocknen nicht weg, sodass die saubere Wäsche noch einmal nachgespült werden muss. Während Weichspüler zwar für einen intensiven Duft der gewaschenen Wäsche sorgen kann, wird dieser von vielen Menschen nicht gut vertragen.
Gerade wenn im Haushalt kleine Kinder leben, verzichten die meisten Familien lieber auf die Zugabe von Weichspüler nach dem Waschgang. Aber auch zu viel Waschmittel kann sich ungünstig auswirken bei sensibler Haut.
Wesentlich hautverträglicher ist es, in den letzten Spülgang der Maschine einfach einen Spritzer Essig zu geben. Dieser tötet dann nicht nur alle Bakterien ab, die sich am Boden der Waschmaschine ansammeln können, sondern sorgt auch für weichere Wäsche. Es sind maßgeblich die Keime im Gerät, die für den muffigen Geruch frisch gewaschener Wäsche verantwortlich sind.
Sind diese beseitigt, kann die gewaschene Wäsche bei geschlossener Waschmaschinentür auch eine ganze Woche im Gerät vergessen werden und riecht danach immer noch wie gerade frisch gewaschen. Ruhig einmal selbst ausprobieren!
Wer täglich die Küche putzt, spart viele chemische Reiniger
Die meisten Verunreinigungen im Spülbecken lassen sich einfach sofort mit Wasser wegspülen. Reinigungsmittel wird immer erst dann benötigt, wenn sich Essensreste anlagern und trocknen. Für alle Oberflächen aus Metall leistet die günstige Stahlwolle gute Dienste. Empfindliche Oberflächen reinigt man besser mit einem weichen Lappen, der nicht fusselt.
Spülbürste und Putzschwamm eignen sich ebenfalls für eine sanfte Entfernung von Küchenschmutz, können allerdings selbst als Keimherde gelten. Daher sollte nicht nur die Küche selbst regelmäßig geputzt, sondern auch alle Reinigungsgegenstände in wiederkehrenden Abständen gründlich gereinigt werden.
Fazit: Umweltfreundliche Küchenreinigung leicht gemacht
Wer nicht erst lange wartet, bis sich Fett und Kalk in der Küche abgesetzt haben, spart nicht nur chemische Reiniger, sondern vor allem auch jede Menge Zeit. Wird das Geschirr nach jedem Essen mit etwas kaltem Wasser eingeweicht, gelingt die spätere Reinigung viel leichter. Essig und Spüli sind in der hygienischen Küche unverzichtbare Helferlein und kommen nicht nur zur Backofenreinigung, sondern auch beim Wäschewaschen zum Einsatz.
Wer auf Chemie beim Putzen möglichst verzichten möchte, fragt sich am besten immer „Wie hat Oma das früher gemacht?“. Schließlich war es auch ohne die vielen bunten Reiniger früher schon mit einfachen Hausmitteln möglich, rund um die Kochstelle herum alles schön sauber und hygienisch rein zu halten.