Schneidebretter aus Holz machen optisch einiges her und sind zudem antibakteriell. Damit sie lange halten kommt es auf die richtige Pflege an.
Schneidebretter aus Holz dürfen in keiner Küche fehlen und befinden sich beinahe täglich im Gebrauch. Bei diesen praktischen Alltagshelfern haben die Anwender die Wahl aus Brettchen aus Holz oder Plastik. Schneidebretter aus Plastik sind robust, preisgünstig und einfach zu reinigen.
Holzbretter sind dekorativ und nachhaltig. Bei der Reinigung und Pflege von Schneidebrettern aus Holz tauchen einige Fragen auf. Wie lassen sich Holzbretter reinigen und ist es überhaupt hygienisch, sich für diese Schneidebretter zu entscheiden?
Sind Schneidebretter aus Holz wirklich hygienisch?
Bei Schneidebrettern aus Kunststoff stellen sich diese Frage die wenigsten. Schließlich kann Plastik ohne Bedenken in den Geschirrspüler und mit warmem Wasser gesäubert werden. Schnell sind die Küchenutensilien wieder sauber und keimfrei. Doch wie sieht es mit Holzbrettern aus? Die Antwort mag überraschen: Holzbretter sehen nicht nur attraktiver aus, sie sind auch hygienischer als Küchenbretter aus Kunststoff.
Holz kann einen natürlichen Schutz gegen Keime und Bakterien aufbauen. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die im Holz enthaltenen Gerbsäuren eine antibakterielle Schutzfunktion ausüben.
Dies funktioniert besonders gut bei folgenden Holzarten:
- Kiefer
- Eiche
- Ahorn
- Buche
- Lärche
Tipp: Die beste natürliche Schutzwirkung besitzt Kiefernholz.
Wie lassen sich Schneidebretter aus Holz hygienisch reinigen?
Wer Holzbretter mit zu viel Wasser reinigt, fördert die Entstehung eines Mikroklimas. Das Holz kann nicht vollständig austrocknen und die feuchtwarme Umgebung wirkt auf Keime und Bakterien anziehend.
Für Hygiene sorgt ein Schutzfilm, der sich aufbauen lässt, in dem das Brettchen regelmäßig mit Öl eingepinselt wird. Die durch den Ölfilm entstandene Barriere verhindert, dass sich das Holzbrett mit Wasser vollsaugen kann.
Nach jeder Benutzung sollten die Schneidebretter mit heißem Wasser abgespült werden. Die Reinigung kann mit einem Schwamm, der mit etwas mildem Spülmittel getränkt wird erfolgen. Nach der Reinigung gehören die Bretter nicht sofort in den Schrank. Sie sollten an der Luft komplett abtrocknen. Damit dies von beiden Seiten gelingt, sind die Schneidebretter hochkant in die Geschirrablage zu stellen oder gegen eine Wand zu lehnen.
Um ein Schneidebrett auch bei längerer Benutzung keimfrei zu halten, kann die Mikrowelle helfen. Keime haben keine Chance, wenn die Brettchen eine Minute lang bei höchster verfügbarer Leistung in die Mikrowelle gegeben werden. Diese Methode funktioniert übrigens auch mit Schneidebrettern aus Plastik.
Dürfen Holzbretter in den Geschirrspüler?
Zum reinigen von Schneidebrettern aus Holz sollten Sie auf keinen Fall die Spülmaschine nutzen. Durch den langen und intensiven Kontakt mit Feuchtigkeit würde das Holz aufquellen. Dies hat unschöne Verformungen und Risse im Holz zur Folge.
Nach der Trocknung halten Sie ein unansehnliches und unbrauchbares „Wellenbrett“ in Händen.
Mehr Brettchen, mehr Hygiene
Ein Schneidebrett muss viel aushalten, von der Orange bis zu Zwiebel oder Steak wandern die verschiedensten Lebensmittel über das Holzbrett. Damit sich Gerüche nicht festsetzen und auf andere Lebensmittel übertragen, bietet es sich an, in der Küche mit verschiedenen Schneidebrettern zu arbeiten.
Mindestens drei Schneidebretter sollten zur Grundausstattung gehören:
Schneidebrett | Funktion |
---|---|
Schneidebrett 1 | rohe und schnell verderbliche Nahrungsmittel (Fleisch, Fisch) |
Schneidebrett 2 | stark riechende und färbende Lebensmittel (Zwiebel, Knoblauch, Rote Bete, Kurkuma) |
Schneidebrett 3 | Obst und Gemüse |
Diese Unterteilung erleichtert die Reinigung der Schneidebretter und verhindert, dass unangenehme Gerüche auf andere Lebensmittel übergehen. Eine nach Knoblauch schmeckende Banane ist sicher nicht jedermanns Sache…
Wie und womit werden Schneidebretter aus Holz richtig gepflegt?
Dass sich die Langlebigkeit von Holzbrettern durch die Behandlung mit Öl verlängern lässt, haben wir bereits angesprochen. Eine Versieglung der Poren verhindert die Entstehung von Rissen und das Eindringen von Keimen. Da das Holz durch das vermehrte Eindringen von Wasser nicht mehr durchgeweicht werden kann, behält es auch nach längerem Gebrauch seine Form.
Beim Auftrag ist wie folgt vorzugehen:
- Schneidebrett mit heißem Wasser abspülen (sorgt für eine Öffnung der Poren)
- Holzbrett vollständig trocknen lassen (am besten an der frischen Luft und von beiden Seiten)
- Öl sparsam mit Küchenpapier oder einem sauberen Tuch in Faserrichtung auftragen
- Öl einwirken lassen
- etwaige Rückstände mit einem Küchentuch abnehmen
Welches Öl eignet sich am besten?
Für die Pflege von Schneidebrettern aus Holz kann Speiseöl verwendet werden. Achten Sie dabei auf eine hochwertige Qualität. Vom Holz sehr gut aufgenommen wird kalt gepresstes Öl. Dabei kann zu Olivenöl, Rapsöl, Leinöl oder Kokosnussöl gegriffen werden.
Tipp: Besonders pflegende Eigenschaften bringt eine Mixtur aus Öl und Bienenwachs mit. Nach dem Auftrag sollte die Mischung über Nacht in das Holz einziehen.
Verwendet werden kann auch ein Holzöl, welches aber vorab auf seine Lebensmittelechtheit überprüft werden sollte.
Wie verschwinden schlechte Gerüche?
Holz besitzt die Eigenschaft, die Gerüche der Lebensmittel anzunehmen. Dies wird besonders bei Zwiebel oder Knoblauch schnell unangenehm. Mit einem Schuss Essig lassen sich festsitzende Verschmutzungen lösen, Keime abtöten und Gerüche entfernen. Die Verwendung von Essig sollte jedoch sparsam erfolgen. Ansonsten wird der Zwiebelgeruch schnell durch einen nicht minder unangenehmen Geruch nach Essig ersetzt.
Wie lassen sich Verfärbungen entfernen?
Häufig werden Schneidebretter aus Holz benutzt, um darauf Obst und Gemüse zu zerkleinern. Dies hinterlässt oft unschöne Verfärbungen auf dem Material.
Zahlreiche Lebensmittel besitzen färbende Eigenschaften:
- Möhren
- Rote Bete
- Paprika
- Kurkuma
- Tomaten
- Spinat
- Trauben
Die Farbpalette reicht von Gelb und Rot bis hin zu Violett oder Grün. Um unschöne Verfärbungen von Holzbrettern zu entfernen, hilft ein einfaches Hausmittel:
Zunächst wird das verfärbte Holzbrett mit grobem Meersalz eingerieben. Anschließend zerteilen Sie eine Zitrone und reiben mit beiden Schnittflächen über das mit Salz bestreute Brett. Üben Sie dabei Druck aus und pressen den Saft auf die zu bearbeitende Fläche. Die Mischung sollte einige Zeit auf das Holz einwirken und wird anschließend mit warmem Wasser entfernt.
Zur Versieglung empfiehlt sich im Nachgang die bereits beschriebene Behandlung mit Speise- oder Holzöl.
Tipp: Bei starken Verfärbungen oder Verunreinigungen können Holzbretter mit Schleifpapier bearbeitet werden.
Hygiene geht vor
Mit der Zeit nutzen sich Schneidebretter aus Holz ab und die beschriebenen Maßnahmen stellen keinen zuverlässigen Schutz gegen Keime mehr dar. In stark zerkratzten Schneidebrettern setzen sich Lebensmittelrückstände fest. Diese können nicht mehr vollständig entfernt werden und stellen damit ein gesundheitliches Risiko dar. In diesem Fall sind die Schneidebretter baldmöglichst zu erneuern.